
Schmerz ist ein komplexes und vielschichtiges Problem sehr vieler Menschen. Angefangen vom Rückenschmerz, über Knieschmerzen, Nacken- und Kopfschmerzen bis hin zur Migräne, dem Cluster-Kopfschmerz, den Menstruationsschmerzen oder Rheuma-Schmerzen. Keiner mag sie – aber unglaublich viele Menschen leiden ständig unter ihnen.
Die erste Wahl bei Schmerzen ist meist der Griff zur Schmerztablette. Solange dies nur ab und an vorkommt, ist dem normaler Weise auch nicht entgegenzusetzen. Häufen sich die Schmerztage, sollten Sie anfangen, der Ursache auf den Grund zu gehen. Oftmals sind es Muskelverspannungen aufgrund der beruflichen Tätigkeit und zu wenig Bewegung. Hier können Sie selbst sehr viel unternehmen, um sich einen Ausgleich zu schaffen.
Im zweiten Schritt suchen viele Hilfe bei einem Physiotherapeuten. Das bringt oft Linderung, solange man sich an die Übungen hält, die viele ihren Patienten an die Hand geben. Wenn nicht, kann Ihr Arzt bildgebende Verfahren nutzen, um z.B. Bandscheibenvorfälle oder Fehlstellungen zu untersuchen.
Ursachenforschung
Findet sich auch hier keine Ursache und die Schmerzen werden nicht besser, dann besteht die Möglichkeit, dass die Ursache nicht nur muskulär ist.
Stille Entzündungen im Körper können die Schmerzwahrnehmung erhöhen und zu Entzündungen in den Gelenken führen. Selbst wenn keine Rheuma-Faktoren im Blut feststellbar sind, kann eine Entzündung vorliegen.

Die Schmerzwahrnehmung und die Schmerzursache können an verschiedenen Orten sein, so dass teilweise der falsche Körperbereich behandelt wird.
Stress erhöht einen vorhandenen leichten Schmerz und kann im ganzen Körper die Muskeln „anspannen“. Vor allem, wenn Sie nicht mehr in der Lage sind, sich zu entspannen, können Sie in einen Teufelskreis geraten.
Schmerztherapie in der Naturheilkunde
Die therapeutischen Möglichkeiten in der Naturheilkunde sind sehr vielseitig. Eine der wichtigsten ist sicherlich die Stressreduktion. Damit meine ich aber nicht nur den alltäglichen Stress, sondern auch den inneren Stress – sprich alles was Entzündungen verursacht.
Es sollte der Darm(erkrankungen) sowie Ernährung und Nahrungsmittelunverträglichkeiten betrachtet werden. Medikamente, deren Nebenwirkungen und mögliche Abbau- bzw. Ausscheidungsprobleme im Körper können eine Rolle spielen.
Fehlstellungen des Körpers, z.B. Beinlängendifferenzen, Beckenschiefstand, Skoliose, Verspannungen oder Frakturen können Schmerzen verursachen. Mit Akupunktur, Akupressur, Strom- oder Lasertherapie kann hier Linderung geschaffen werden. Ggf. muss ein Chiropraktiker oder Osteopath hinzugezogen werden.

Behandlungsoptionen (Auswahl)

Labordiagnostik
Die Analytik im Bereich der chronischen Erkrankungen hat in den letzten Jahren riesen Fortschritte gemacht. Dies betrifft sowohl die Stuhl-, die Blut- als auch die Urinuntersuchungen. Hier können, angefangen von den benötigten Stoffen wie Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Ballaststoffe, bis hin zu den Abbauprodukten der normalen als auch von den nicht erwünschten Stoffwechselfunktionen sehr viele Vorgänge im Körper erklärt werden. Sie liefern hervorragende Anhaltspunkte für verschiedene Therapieformen, z.B. Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, auch notwendige medizinische Therapien.

Ernährungsanalyse
„Du bist, was du isst.“ Über ein Ernährungstagebuch kann ermittelt werden, ob Sie bestimmte Nährstoffe zu sich nehmen, falls ein Mangel vermutet wird. Aus diesen Daten kann ein Ernährungsplan oder Ernährungsempfehlungen erstellt werden, der auch Vorlieben und Abneigungen berücksichtigt.
Mehr dazu bei der Ernährungs- und Orthomolekularen Therapie.

Darmaufbau
Egal ob mit oder ohne Labor- und Ernährungsanalyse, sich um den Darm zu kümmern, hat viele gesundheitliche Einflüsse.
Über die Ernährung und – wenn nötig – über Pro- und Präbiota kann man die Zusammensetzung, somit die Darmgesundheit und damit auch die Funktion der Darmmikrobiota verbessern.

Nebenwirkungen von Arzneimitteln
Vielen ist bekannt, dass Arzneimittel Nebenwirkungen haben, schenken ihnen aber wenig Beachtung, bis sie zu stark sind oder sich so viele Nebenwirkungen häufen, dass man schon gar nicht mehr weiß, was jetzt Krankheit oder Nebenwirkung ist.
Noch unbekannter ist die Tatsache, dass Medikamente dazu führen, dass bestimmte Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiße und Aminosäuren vermehrt verbraucht werden, einmal damit sie wirken können und auch dass ihre Abbauprodukte wieder ausgeschieden werden.
Ein dritter nicht zu unterschätzender Bereich ist die falsche Einnahme der Arzneimittel. Einige konkurrieren mit unserer Nahrung um den Zugang zu bestimmten Körperbereichen. Hier kann es dazu führen, dass zu wenig der Medikamente aufgenommen werden oder sie zu schnell abgebaut werden, bevor sie wirken können.

Mikrostromtherapie
Die Mikrostromtherapie hat sich als vielversprechende Technik etabliert, um sowohl akute als auch chronische Schmerzen zu lindern. Dabei werden elektrische Ströme in Mikroampere-Bereich verwendet, die deutlich unter den bei herkömmlichen Elektrotherapien verwendeten Intensitäten liegen. Diese feinen Ströme können die Zellregeneration fördern und dabei helfen, den Zellstoffwechsel zu regulieren. Durch die Anwendung von Mikrostrom kann der Energiehaushalt der Zellen verbessert werden, wie es Studien an Zellkulturen gezeigt haben (Schönfelder et al., 2017). 3

Mikroimmuntherapie
Bei immunologischen Prozessen, welche die Entzündungen verursachen, kann über eine Mikroimmuntherapie versucht werden, das Immunsystem wieder in Balance zu bringen. Dadurch kann die Regulation von Immunantwort und das Zurückfahren der Immunantwort unterstützt werden. 1

Lasertherapie
Mit der Low-Laser-Therapie bzw. der Haemo-Laser®-Therapie kann direkt auf ein Gewebe bzw. auf die Eigenschaften des Blutes eingewirkt werden. Die Low-Laser-Therapieform wird vor allem eingesetzt bei Schmerzlinderung, Durchblutungsförderung, Verminderung von Entzündungen, Beschleunigung der Wundheilung, Verminderung des Infektionsrisikos und Verminderung von Schwellungen.
Der Haemo-Laser® kann zu Verbesserungen bei Erythrozytendeformierbarkeit, Abnahme der Erythrozyten- und Thrombozytenaggregation und Abnahme der Blutviskosität, sprich: die Blutkörperchen können leichter durch die kleinsten Blutgefäße durch und kleben weniger zusammen.2

Zum Weiterlesen
Allgemeine Ernährungsempfehlungen der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention
1 Patienteninformationen der Medizinischen Gesellschaft für Mikroimmuntherapie
3 Schönfelder et al. (2017). Wirkung einer neuen Gerätegeneration auf in vitro-Zellkulturen. Fraunhofer FEP.