Wenn nichts mehr geht

Die letzten Wochen waren eine Farce: in der Nacht ständig zwischen 3 und 4 Uhr aufgewacht. An einen Schlaf war ab dieser Zeit nicht mehr zu denken. Dazu kamen die Angstatacken, Herzrasen, ständige Unruhe. Der Tag lief nur noch im wie im Halbschalf ab. Alles war wie im Dämmermodus. Stress im Dauermodus. Seit gestern geht gar nichts mehr. Ausgebrannt: Burnout, Erschöpfung oder doch eine Depression?

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Mit nichts mehr ist wirklich „NICHTS MEHR“ gemeint. Keine Kraft aufzustehen, selbst der Toilettengang ist ein enormer Kraftakt. Das trockene Brot muss auch gehen – es zu belegen – nein, das geht grad nicht.

Die Eltern kontern nur mit einem: „Jetzt reiß dich doch mal zusammen!“ oder „Lass dich nicht so hängen!“ – Danke, das hilft echt weiter!

Am späten Vormittag schaffe ich es wenigstens bis zum Arbeitstisch. Aber jeder Handgriff fällt schwer. Von der Konzentration ganz zu schweigen. Nach 30 Minuten braucht es erst mal eine kurze Pause.

Ich bin gern perfekt (ionistisch)

Wie kommt man überhaupt bis dahin? Ist einem nicht immer alles von der Hand gegangen? Hat man denn nicht immer alles im Griff gehabt? Eine Idee, ein Plan, eine Umsetung. Das ging immer gut, bis irgendwann mal was dazwischen kommt, etwas nicht mehr so perfekt läuft. Irgendeine Stresssituation kann alles zum Kippen bringen.

Man kommt ins Trudeln, die eingeübten Abläufe funktionieren nicht mehr. Die Zeit reicht nicht. Der Stress steigt und steigt.

Die Zeichen erkennen

Zuerst sind es kleine Sachen: ein vergessener Termin, man vergisst immer mehr Details, kann sich schlecht etwas merken, schläft unruhig, ist leichter gereizt, der Blutdruck steigt immer mehr oder fühlt sich immer mehr unwohl. Klar, dass hat jeder mal wieder. Eben auf dieses „Mal wieder“ kommt es an. Solange es vorbei geht und man wieder Ruhephasen findet, kann sich der Körper erholen. Aber was passiert, wenn der Stress permanent ist?

Der Darm kommt dann oft aus dem Gleichgewicht, mal Verstopfungen, mal Durchfall. Es werden verschiedene Lebensmittel plötzlich nicht mehr verragen. Dazu kommen können Angstgefühle, Panikattacken, Zeiten von Gefühlslosigkeit oder Versagensängsten. Immer mehr fühlt man sich müde. Die Nächte werden immer kürzer. An Durchschlafen ist oft gar nicht mehr zu denken. Einige versuchen über oft erfolglos über Schlaftabletten das Problem zu beheben.

Wenn man irgendwann doch den Weg zum Arzt sucht, kann dieser auch nur mit Blutdrucktabletten und Antidepressiva helfen, was nicht unbedingt Besserung bringt. In den Patientenakten findet man auch gern die Diagnose: Psychosomatische Störungen. Tipps wie: „Machen Sie Yoga.“ oder „Fahren Sie doch mal in den Urlaub.“ werden auch nicht selten gebraucht. Sind sie denn so falsch? Helfen würde es vielleicht schon – nur wann?

Man schafft ja seine Arbeit und seinen Alltag so kaum noch. Dann noch Zeit für so was?

Den Absprung schaffen – Stress reduzieren

Jetzt kommt es darauf an, ob man den Absprung schaffen kann oder nicht. Wenn man nicht die Möglichkeit hat, den Alltag auf mehrere Schultern zu verteilen, wird es kritisch. Und hier trifft es wieder oft die perfektionistischen Menschen. Anstatt wirklich mal einen Gang runter zu schalten, wird noch mal Gas gegeben. Der Körper noch mehr gefordert. Er ist eh schon am Limit und soll jetzt noch mehr Leistung bringen?

„Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ Den Spruch kennen viele, nutzen ihn aber viel zu selten. Das bedeutet nämlich auch, dass man mal ein paar Schritte rückwärts gehen sollte.

Die Aufgaben (die Bäume) werden immer höher, der Wald wird immer dichter.

Dabei könnte der richtige Wald eine der Lösungen sein. Ruhe, Bewegung und Entspannung. Mal durchatmen.

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Erschöfpung oder Depression oder was anderes?

Wenn das Kind mal in den Brunnen gefallen ist… Was nun? Das Thema ist leider gesellschaftlich noch nicht überall akzeptiert. Es ist aber keine Schwäche, sondern eine Krankheit, mit der viele nicht allein fertig werden können.

Am Wichtigsten: holen Sie sich Hilfe! Es gibt verschiedene Beratungsstellen, Ihr Hausarzt, Psychotherapeuten, Familie und Freunde, Ihr Heilpraktiker. Machen Sie auf sich aufmerksam.

Die Unterscheidung, ob es eine Erschöpfung/Burnout ist, eine Depression, oder eine andere Erkrankung, z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion, ist nicht einfach. Oft kann es auf den ersten Blick nicht wirklich unterscheidbar und muss von Fachleuten abgeklärt werden. Aber es ist nicht nur der medizinische Teil, sondern auch der soziale Rückhalt, den Sie benötigen werden.

Wenn Sie nicht weiter wissen, nutzen Sie bitte eine der Anlaufstellen.

Deutsche Depressionshilfe
Selbsthilfe Landshut
Klinikum LandshutStadt Regensburg

Bitte kontaktieren Sie auch Ihren Arzt, so dass er medizinische Ursachen ausschließen kann.

Burnout oder Erschöpfung – die Nebenniere streikt

Eine Erschöpfung kommt nicht plötzlich. Sie schleicht sich ein. Nur kommen leider einige an den Punkt, an dem gar nichts mehr geht. Sie schleppen sich dann eher schlecht als recht durch den Tag.

Hierfür können einmal die Nährstoffe eine Rolle spielen, die durch die permanente Überbeanspruchung und/oder durch eine unzureichende Ernährung verbraucht sind oder die Nebenniere ist durch die ständige Überforderung am Ende ihrer Kräfte oder Entzündungsprozesse im Körper greifen direkt in die Stoffwechselvorgänge ein und behindern den korrekten Ablauf der Stoffwechselvorgänge.

Um hier eine Unterscheidung durchführen zu können, braucht es eine Laboruntersuchung. In den letzten Jahren hat die Labordiagnostik hier riesen Schritte gemacht und kann inzwischen die Stoffwechselabläufe sehr gut untersuchen. Ein großer Teil dieser Untersuchungen lässt sich über den Urin diagnostizieren.

Erst wenn man weiß, wo hier das Problem ist, kann man auch gezielt eingreifen und regulieren.

Depression – die Gedanken spielen verrückt

Was ist aber, wenn es doch die Depression ist? Eins vorweg: eine Depression ohne Stoffwechsel- oder Darmprobleme gibt es nicht. Natürlich muss eine psychologische Behandlung auch professionell durch einen geschulten Therapeuten erfolgen.

Trotzdem sollten auch die Bereiche der entzündlichen Stoffwechselvorgänge und die Nährstoffversorgung genauer betrachtet werden. Und nein, es ist nicht nur das Vitamin D – hier gehört noch viel viel mehr dazu.

Auch hier stochert man ohne vernünftig durchdachte Laboruntersuchungen nur im Trüben. Je genauer man hier die Ursachen herausfinden kann, desto besser kann man auch die Therapie unterstützen.

Wie kann die Naturheilkunde weiter helfen?

Die Naturheilkunde bietet verschiedene Richtungen, um Körper und Seele wieder in Einklang zu bringen.

Die Basis der körperlichen Funktionen sind hier u.a. die Bereitstellung der notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien sowie verschiedener Aminosäuren und Hormone, um die eigentliche Funktion zu gewährleisten. Gleichzeitig sollte die „Entsorgung“ der verbrauchten Stoffe sicher gestellt werden, sprich die Entgiftung. Damit der Kreislauf funktioniert, wird die Zirkulation im Körper betrachtet.

Für diese drei Bereich stehen eine Unmenge an therapeutischen Optionen zur Verfügung. Angefangen von Ernährungsberatung, Darmaufbau, Orthomolekularer Therapie, Akkupunktur, Neuraltherapie, Schröpfen uvm.

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Neben den körperlichen Funktionen spielen natürlich auch die seelischen und psychischen Funktionen eine ganz entscheidende Rolle. Inzwischen ist sehr viel über die verschiedenen Verbindungsachsen zwischen unserem Gehirn und den anderen Körperorganen bekannt. Die Darm-Hirn-Achse ist eine von ihnen. Über sie werden sehr viele Informationen vom Darm und der Darmumgebung zum Gehirn geleitet und das Gehirn wiederum steuert greift direkt in einige Prozesse der Darmfunktionen ein.

Aber auch andere Verbindungen kennt man aus den gebräuchlichen Redewendungen. „Es ist einem etwas auf den Magen geschlagen.“, „Mir ist das Herz in die Hose gerutscht.“, „Ich hab Schmetterlinge im Bauch.“, „Das geht mir an die Nieren.“ oder „Das Auge isst mit.“.

Natürlich spielen hier auch einige der Therapieformen hinein, die ich bei den körperlichen Funktionen genannt habe. Zusätzlich erwähnen möchte ich die Entspannungstechniken, die Verbesserung der Selbstwahrnehmung, Akkupunktur, Hypnose, Gesprächstherapie uvm.

Weiter Informationen

Darmgesundheit

Darmbeschwerden, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Reizdarm, Blähungen

weitere Informationen in Darmgesundheit


Chronische Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen

Rheumatische Erkrankungen, Diabethes, Gicht, Schilddrüsenerkrankungen, Hashimoto, Über- oder Untergewicht

weitere Informationen in Chronische Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen


Ernährungs- und Orthomolekulare Therapie

Über- oder Untergewicht, Ausgleich von Mangelerscheinungen, spezielle Ernährung bei verschiedenen Krankheiten

weitere Informationen in Ernährungs- und Orthomolekulare Therapie


Stresserkrankungen und Hormonelle Störungen

Chronischer Stress, Burnout, Chronische Erschöpfung / Chronic Fatique, Schlafstörungen, Hormonelle Dysfunktionen, Menstruationsstörungen, Wechseljahrsbeschwerden, unerfüllter Kinderwunsch

weitere Informationen in Stress und Hormone


Lasertherapie

Entzündungen, Schmerzen, Wundheilungsstörungen, Neuropathien

weitere Informationen in Chronische Erkranungen und Stoffwechsel


Labordiagnostik

Um die Hormonsituation beurteilen zu können, ist oft eine Labordiagnostik sinnvoll. Einen Teil der Hormone kann man einfach über den Speichel messen, einige über den Urin und ab und an ist es nötig, Blutproben zu entnehmen.

Ebenso können Nährstoffdefizite in bestimmten Fällen über das Labor gemessen werden.

weitere Informationen im Beitrag Labor – ist das nötig?