Fit durch den Winter oder doch Halsschmerzen, Erkältung oder Grippe?

Der Winter kann wundervoll, mit stundenlangen Spaziergängen in glitzerndem und knirschendem Schnee – aber auch total widerlich mit Erkältung, Grippe, Halsschmerzen und Müdigkeit sein.

Leider sind die Tage mit Schnee inzwischen eine Seltenheit geworden. Stattdessen wechseln sich trübe Tage mit regnerischen Tagen und es gibt noch die Tage, an denen gefühlt gar kein richtiges Wetter ist – kalt, nass, ekelig! Da lohnt es sich doch, sich mit einer schönen warmen Tasse Tee auf dem Sofa gemütlich zu machen.

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Und dann sind die Zeiten, in denen die Nase ständig läuft, der Husten einen plagt und wenn man Pech hat, kommen Fieber, Hals- und Gliederschmerzen dazu. Spätestens hier sollten Sie wieder mal Ihrem Arzt einen Besuch abstatten!

Lieber doch vorsorgen?

Damit es nicht soweit kommt, kann man durchaus einiges für sich tun. Und dies betrifft nicht nur die Ernährung, sondern auch Körper und Geist. Fangen wir doch mal mit den am Einfachsten umsetzbaren Dingen an:

Sorgen Sie für Ruhe und Entspannung. Dauerstress belastet Ihren Körper und Ihr Immunsystem hat darunter massiv zu leiden. Deshalb sollten Sie sich jeden Tag etwas Zeit für Ruhe und Entspannung gönnen. Was Ihnen gut tut. Dazu zählt NICHT, dass Sie einen Marathon laufen oder mit 140 Puls sich auf dem Stepper abkämpfen. Das mag Ihnen körperlich gut tun, aber als Entspannung zählt es nicht.

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Jeden Tag eine Stunde an die Frische Luft. Gehen Sie eine Runde spazieren, oder gern auch Rad fahren, schwimmen, rudern, walken – Ihnen fallen sicher noch anderen Möglichkeiten ein. Sie dürfen sich natürlich auch mehr körperlich anstrengen, sofern Sie den ersten Ratschlag mit der Entspannung auch ernst nehmen.

Das sollten Sie das ganze Jahr hindurch machen – nicht nur im Winter. So können Sie Ihren Körper konditionieren und ihm machen die kalten Tage nichts aus.

Ernähren Sie sich gesund und abwechslungsreich. Klingt leicht, hat aber viele viele Tücken. Die größte Tücke ist der Appetit. Das Gehirn will hauptsächlich eins: Glucose – also Zucker. Der wirkt aber nur kurz und danach folgt … ja – der Heißhunger. Aus diesem Hamsterrad sollten Sie versuchen zu entkommen. Starten sie den Tag mit einem Quarkmüsli mit Haferflocken und frischem Obst, ein paar Nüssen und verschiedenen Samen. Auch das Frühstücksei hat seinen Schrecken wieder verloren und darf durchaus auf dem Frühstückstisch stehen. Gemüse sollte nicht fehlen, aber nicht wie in den meisten Haushalten mit unter 10% der Tagesessensmenge, sondern bei 30-70%. Ja Sie lesen richtig! Bevor Ihnen grün vor Augen wird, fangen Sie doch einfach mal mit Ihren gewohnten Mengen an und steigern Sie es nach und nach. In dem Maße werden Sie automatisch die kohlenhydratreichen Lebensmittel reduzieren. Beim Fleisch wäre es gut, wenn Sie mit 1-2 fleischhaltigen Mahlzeiten pro Woche auskommen. Fisch ebenso.

Vegetarisch / Vegan – die Alternative? Prinzipiell spricht nichts dagegen. Die Erfahrung zeigt nur leider, dass sehr viele Vegetarier und vor allem Veganer (bitte fühlen Sie sich als Frau hier auch angesprochen – ich mag die *innen-Form nicht) zu viele Kohlenhydrate in Form von Brot, Nudeln und Kartoffeln essen. Richtig zusammengestellt und mit den nötigen Nahrungsergänzungsmitteln ist die vegetarische und vegane Ernährung durchaus umsetzbar. Im Winter wird es schwerer durchzuhalten, aber ich kann Ihnen hier auch gern sättigende und wärmende Alternativen aufzeigen.

Oder doch die Ernährung?

Auf die Details kommt es an. Und genau da ist der Teufel begraben. Es gibt viele, die durchaus eine sehr ausgewogenen Ernährung haben und trotzdem jeden Winter mit Erkältungen, Müdigkeit und anderen Zimperlein zu kämpfen haben. WARUM? Das kann man natürlich nicht pauschal beantworten, aber die Erfahrung zeigt, dass in der Nahrung eben doch nicht immer ausreichend Nährstoffe, Vitamine und Mineralien enthalten sind. Dies kann an den ausgelaugten Böden, an der Anbauweise, an den langen Transport- und Lagerzeiträumen, Temperaturen und vielem mehr liegen.

Wenn Sie sich z.B. sehr regional ernähren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihnen Jod und Selen fehlen. Wenn Sie im Sommer die pralle Sonne meiden und Sie nur mit entsprechender Sonnencreme überhaupt Sonnenstrahlen an Ihre Haut lassen, steigt das Risiko, einen Vitamin D-Mangel zu bekommen mit jeder Woche ab Oktober. Diese Stoffe sind aber sehr wichtig für unsere Energie, für das Immunsystem, für unzählige Vorgänge im Körper. Ein Blick auf die Blutwerte lohnen sich, auch wenn Sie schon Vitamin D einnehmen. Es kann zu wenig oder zu viel sein, aus dem Bauch heraus lässt sich das nicht bewerten.

Ein weiteres sehr wichtiges Vitamin ist das Vitamin C. Jetzt werden Sie sagen: ich esse jeden Tag einen Apfel oder eine Orange! Also wenn das nicht reicht! Das ist halt so eine Sache mit dem Vitamin! Es ist leider nicht sonderlich stabil – sprich: es baut sich sehr schnell ab, wenn die Lebensmittel lange und/oder falsch gelagert werden. Gemüse und Obst kann bei unsachgemäßer Ernte, Lagerung oder Transport ihr gesamtes Vitamin C innerhalb einer Woche verlieren. Wer kauft denn schon jeden Tag dein einen Apfel frisch, von dem man weiß, dass er gut gelagert wurde? Besonders bemerkbar macht sich ein Mangel einmal bei Entzündungen, Infekten und an den Schleimhäuten. Hier ist der Bedarf besonders hoch. Die Krux an der Sache ist auch noch, dass der Körper das Vitamin nur immer in geringeren Dosen aufnehmen kann. Wer hier mal übertreibt und zu viel auf einmal einnimmt, dessen Klogang kann unter Umständen schon mal spannend werden, je nachdem wer schneller ist – das Vitamin C im Darm oder die Beine.

Holen Sie sich Unterstützung

Sollten Sie also das Gefühl haben, egal was Sie wie essen – und Sie sind sich sicher, dass Sie es eigentlich richtig machen – dann sollten Sie mal hinter die Kulissen schauen lassen und sich professionelle Ernährungsberatung zu Rate ziehen. Es gibt immer wieder Situationen, in denen man mit der normalen Ernährung nicht weiter kommt. Hier kann eine angepasste Ernährungstherapie und, sofern nötig, über eine vernünftig durchgeführte Laboruntersuchung viel Gutes bewirkt werden.

Weiter Informationen

Darmgesundheit

Darmbeschwerden, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Reizdarm, Blähungen

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Ernährungs- und Orthomolekulare Therapie

Über- oder Untergewicht, Ausgleich von Mangelerscheinungen, spezielle Ernährung bei verschiedenen Krankheiten

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